European Second Division Index 2025

Die 2. Bundesliga in Deutschland hat sich als eine der attraktivsten Fußballligen Europas etabliert. Dies belegt der aktuelle “European Second Division Index 2025” von Live Football Tickets, welcher die Stadionauslastung und die durchschnittlichen Zuschauerzahlen der zweiten Fußballligen in Deutschland, England, Frankreich, Spanien, Italien, Österreich und Ungarn miteinander vergleicht. Das Ergebnis ist beeindruckend: Kein anderes Land kann mit der Popularität und den Zuschauerströmen der deutschen Zweitklassigkeit mithalten.

Stadionauslastung: Deutschland setzt Maßstäbe

Ein Blick in die Rangliste zeigt: Die 2. Bundesliga dominiert im europäischen Ligen-Vergleich. Der 1. FC Köln führt das Ranking mit einer Stadionauslastung von 100 % an. Mit durchschnittlich 49.942 Zuschauern ist das RheinEnergieSTADION immer ausverkauft. Dicht dahinter folgt Schalke 04 mit 61.444 Besuchern pro Spiel und einer Kapazitätsauslastung von 99 % in der Veltins-Arena. Der Hamburger SV zieht im Volksparkstadion im Schnitt 56.098 Zuschauer an, was einer Auslastung von 98 % entspricht. Auch der SV Darmstadt 98 reiht sich mit 17.506 Fans (98 % Auslastung) unter die besten Teams ein.

In der englischen EFL Championship erreicht Portsmouth als bestplatzierter Verein eine Stadionauslastung von 98 %, allerdings mit vergleichsweise niedrigen 20.218 Zuschauern pro Spiel. In Spanien und Italien kommt kein Zweitligist an die deutschen Top-Teams heran. Racing Santander in der spanischen Segunda División erreicht beispielsweise nur eine Stadionauslastung von 89 %, während Pisa in der italienischen Serie B mit 8.354 Zuschauern und 84 % Auslastung zu den besten gehört.

Am unteren Ende der Rangliste zeigt sich ein ganz anderes Bild. In Österreich, Ungarn und Frankreich sind viele Zweitligisten weit von einer vollen Auslastung entfernt. So hat der SK Rapid Wien II mit nur 353 Zuschauern eine Stadionauslastung von nur 1 % in einem 28.345 Zuschauer fassenden Stadion. Ähnlich dramatisch ist die Lage beim FC Liefering, dessen Stadion für 31.800 Zuschauer ausgelegt ist, aber durchschnittlich nur 269 Besucher empfängt. Auch in der ungarischen Nemzeti Bajnokság II bleiben die Ränge oft leer. Paksi FC hat beispielsweise nur eine Auslastung von 34 % bei einer Kapazität von 6.150 Plätzen.

Die Gesamtbilanz der 2. Bundesliga übertrifft deutlich die Konkurrenz aus anderen Fußballligen mit einer durchschnittlichen Stadionauslastung von 86 %. Es folgt die englische EFL Championship mit 82 %. Die spanische Segunda División kommt auf 65 %, die italienische Serie B auf 51 %, die französische Ligue 2 auf 52 %, die ungarische Nemzeti Bajnokság II auf 40 % und die österreichische 2. Liga nur auf 17 %. Diese Zahlen verdeutlichen eindrucksvoll, dass die 2. Bundesliga nicht nur einzelne Top-Platzierungen belegt, sondern auch im Durchschnitt die mit Abstand höchste Stadionauslastung aufweist.

Tradition, Leidenschaft und große Namen

Was macht die 2. Bundesliga so einzigartig? Zum einen sind es die vielen traditionsreichen Klubs, die selbst in der zweiten Liga Massen anziehen. Schalke 04, der HSV, Kaiserslautern oder Nürnberg sind Vereine mit einer langen Bundesliga-Historie, treuen Fans und riesigem Potenzial. Viele dieser Vereine verfügen über moderne Stadien mit Bundesliga-Format und bieten eine Atmosphäre, die in kaum einer anderen zweiten Liga zu finden ist.

Zum anderen sorgt die hohe sportliche Qualität für Spannung. Die 2. Bundesliga hat sich in den letzten Jahren immer weiter professionalisiert. Die Leistungsdichte ist enorm und der Kampf um den Aufstieg bleibt bis zum letzten Spieltag offen. Diese Spannung zieht Fans an – sowohl in den Stadien als auch vor den Bildschirmen.

Ein weiterer Aspekt, der nicht unbeachtet bleiben sollte, ist die Infrastruktur der Vereine. In der 2. Bundesliga in Deutschland sind die Stadien überwiegend auf einem beeindruckend hohen technischen Standard, bieten moderne Ausstattung, sind gut angebunden und zeichnen sich durch eine effiziente Organisation rund um den Spieltag aus. Im Vergleich zur bekanntlich eher holprigen Entwicklung der österreichischen Fußballinfrastruktur, bei der einige Stadien noch nicht die gleichen modernen Standards wie in Deutschland aufweisen, könnten solche Unterschiede spürbare Auswirkungen auf die Wahrnehmung und Attraktivität der jeweiligen Ligen haben.

Die 2. Bundesliga spielt auch eine zentrale Rolle in der Entwicklung des Fußballs. Viele der heutigen Bundesliga-Stars haben in dieser Liga ihre ersten Erfahrungen im Profi-Bereich gesammelt. Junge Talente bekommen hier die Möglichkeit, sich auf hohem Niveau zu beweisen und den Sprung in die erste Liga zu schaffen. Das macht die Liga nicht nur für Fans, sondern auch für Scouts und Talentsucher äußerst interessant.

Zudem profitieren die Bundesliga-Vereine von der starken zweiten Liga. Spieler, die in der 2. Bundesliga gereift sind, bringen bereits wertvolle Erfahrung mit und können sich in der ersten Liga schneller akklimatisieren. Dadurch entsteht eine gesunde Durchlässigkeit zwischen den Ligen, die langfristig den gesamten Fußball stärkt.

Ein Modell für die Zukunft

Die 2. Bundesliga beweist, dass eine zweite Liga kein Schattendasein fristen muss. Mit hochklassigem Fußball, großer Vereinsgeschichte und leidenschaftlichen Fans hat sich die Liga als Zuschauermagnet etabliert. Wie der European Second Division Index 2025 zeigt, steht Deutschland unangefochten an erster Stelle, denn kein anderes Land erreicht eine so hohe Stadionauslastung und zieht Woche für Woche so viele Besucher an.

Andere Länder könnten sich hiervon eine Scheibe abschneiden. Eine stärkere Professionalisierung, modernere Stadien und attraktivere Spielpläne könnten helfen, auch in anderen Ligen für mehr Zuschauerzuspruch zu sorgen. Deutschland zeigt, dass eine zweite Liga weit mehr sein kann als nur eine Übergangsstation – sie kann eine eigenständige Erfolgsgeschichte sein.